Ich scrolle durch die alten Outfit-Posts des letzten Jahres (Wahnsinn, schon über ein Jahr gibt’s sloris jetzt schon…) und mir fällt auf:
Ich habe hier kaum Outfits, in denen ich auch mal alte Sachen trage, gezeigt.
So gut wie gar keins! Mit alten Sachen meine ich keine Vintage- oder Secondhand-Teile. Sondern
Sachen aus meiner alten Fast Fashion Zeit.
Die ist zwar schon über drei Jahre her, aber einige Sachen haben immer noch in meinem Schrank überlebt und werden teilweise auch richtig oft ausgeführt.
Wie zum Beispiel dieser schwarze Rock.
Shame on me: Den Rock habe ich damals sogar nicht einmal gekauft, um ihn im Alltag zu tragen
,sondern nur, um ihn einer Freundin für Karneval mitzubringen (ich fand ihn super als Kostüm für Madonna- wie die im “Frozen“-Video…) Der Rock hat nur 5€ beim Textil-Iren gekostet und ich hab ihn sofort mitgenommen. “Perfekt!” dachte ich. Das war im Februar 2012. Wir hatten eine super Karnevals-Sause und danach landete der Rock bei mir im Schrank.
Jetzt, 4 Jahre später, habe ich den Rock beim Ausmisten spaßeshalber noch einmal anprobiert – und ihn, wie ihr seht, behalten. Passt ja auch wie angegossen und die Kombi zum Milk it vintage Shirt mag ich ganz gerne.
Warum sollte man auch immer neuen Kram kaufen, wenn man einen Schrank voller Kleider hat!?
Bei mir ging das mit der Umstellung zu einem fairen und nachhaltigen Kleiderschrank Step by Step. Ich war zu dem Zeitpunkt, an dem ich beschlossen habe, nur noch fair produzierte Klamotten zu kaufen, noch Studentin, also kam es allein aus monetären Gründen gar nicht in Frage, einfach den ganzen Inhalt des Schranks wegzugeben und gegen faire Sachen auszutauschen…
Es fing also an mit einem Kleid von People Tree und inzwischen überwiegt der Anteil der fairen Sachen in meiner Garderobe deutlich.
Darüber hinaus denke ich auch, dass solche Aktionen Quatsch sind und das Gegenteil von Nachhaltig. Mehr Konsum bedeutet schließlich immer auch mehr Eingriffe in die Umwelt.
Wenn die Sachen also noch passen und sie einem eigentlich auch noch gut gefallen – bloß das Label in der Klamotte nicht mehr mit der neuen Lebenseinstellung übereinstimmt, ist das ein ziemlich schlechter Grund, das Teil wegzugeben.
Ich finde vielmehr, dass man seine alten Fast Fashion Teile wieder lieben lernen sollte!
Es hat, glaube ich, bei mir unterbewusst eine Weile gedauert, aber nun habe ich alle meiner Fast Fashion Sachen als einen Teil meiner bösen Fast Fashion Vergangenheit akzeptiert. ;)
Und nun bin ich froh über jedes Jahr, das diese Stücke länger bei mir überleben. Und auch ein bisschen stolz, denn so habe ich doch noch aus einem Fast Fashion Ding, das eigentlich nur zum Wegwerfen produziert wurde, ein langlebiges Lieblingsteil gezaubert.
Hex-Hex und xoxo <3 Wiebke
SLOW FASHION OUTFIT DETAILS:
Shirt: Milk it vintage via asos eco edit // Made in UK
Rock: alt – ähnliche gibt’s mit ein bisschen Glück im Secondhandladen um die Ecke! :)
Slip Ons: Ethletic // Obermaterial und Futter: 100% Organic Cotton aus Indien (Fairtrade zertifiziert) , Sohle und alle Gummiteile: Kautschuk aus Sri Lanka. Die Slip-Ons werden fair in Sialkot, Pakistan, hergestellt.
Übrigens: bei greenality.de zahlt ihr nur 2,50 € Versandkosten. Da gibt’s die Schuhe in dunkelblau!
Tasche: vintage Aigner Bag (damals 20 € von FairKauf) – bei collection No 2 gibt’s zum Beispiel auch ein paar schöne vintage Taschen!
Sonnenbrille: Dick Moby // fair hergestellt in Italien und aus Bio Acetat.
Tassel-Kette: Made Jewelry // Fair hergestellt in Kenia. Echte Leder-Tassel, nicht vegan.
Dreiecks-Kette: Made Jewelry via asos eco edit, ähnliche Modelle gibt’s hier. // Fair hergestellt in Kenia.
Armband und Blatt-Ring: People Tree // Fair hergestellt in Kenia.
Breiter Ring: Folkdays // Fair hergestellt aus alten Bombenhülsen in Kambodscha.
Hallo meine liebe Wiebke,
ein sehr schönes Outfit! Mir gefällt vor allem das Shirt richtig gut an Dir. Ich hab auch noch ganz viele Fast Fashion Teile in meinem Schrank und trage sie auch noch. Warum auch nicht, wenn sie noch gut aussehen und gefallen?! Aber wenn sie ausgedient haben werden sie nur noch durch fair Fashion ersetzt ;)
Liebe Grüße aus dem WOLF CLUB, Lisa (https://joinwolfclub.wordpress.com/)
Daaaanke liebe Lisa! <3
Ich bin derselben Meinung wie du.
Ich hab auch auf Fair Fashion umgestellt, aber was wäre wohl am Umwelt verschmutzenden, und Rohstoff verbrauchenden wenn wir unsere “alten fast fashion” Stücke dann weghauen.
So bleiben sie lieber noch ein wenig im Schrank und werden sonst irgendwann gespendet :-)
Liebe Grüße,
Vivi <3
vanillaholica.com
Huhuu liebe Vivi,
find ich total super, dass du das genauso siehst.
Und spenden ist natürlich wunderbar, wenn man die Sachen dann irgendwann nicht mehr anzieht! :)
Liebste Grüße <3
Liebste Wiebke,
ein wunderschöner Post mit so viel wahren Worten… ich erwische mich auch immer wieder dabei, wenn es um’s gesehen-werden bzw. zeigen-für-den-blog geht, meine Lieblingsstücke von früher nicht raus zu holen. Das betrifft komischer Weise auch Second Hand Sachen – ich glaube einfach, da das Konzept Blog sich ja doch sehr stark um’s Alternativen–Zeigen dreht. Schön, dass du das durchbrichst <3
Esther und ich haben deswegen auch mal die Reihe "Kleidergeschichten" gestartet und alte Bilder sowie Kleider raus gekramt, schau mal: http://www.kunstkinder-mag.de/category/people-places/stories
Allerdings schaffen/machen wir das auch bisher viel zu selten, ich nehm's mir nach deinen Worten zu Herzen! <3
Dankeschön, du Liebe!!
Jaa das stimmt – wenn man ständig nur seine alten Sachen zeigen würde, wäre das ja auch ein wenig öde für die Leser… :D
Eure Kleidergeschichten hören sich fabelhaft an, da schau ich direkt mal rein <3