Baby-Erstausstattung: So nachhaltig wie möglich
Erstausstattung, Ausfahrgarnitur, Schlüttli, Wolle/Seide, Puckdecke und Baby-Bay: Schon lange habe ich nicht mehr so viele neue Vokabeln gelernt wie seit Beginn meiner Schwangerschaft.
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Meine gefühlte Wahrheit: Sobald man den positiven Schwangerschafts-Test in der Hand und ein paar mit der Schwangerschaft in Verbindung stehende Such-Anfragen in die Suchmaschine eingegeben hat, bekommt man von Algorithmus und Gesellschaft das Gefühl, einfach ALLES zu benötigen, was es auf dem Baby-Markt momentan gibt. Dabei braucht es wahrscheinlich gar nicht so viel – oder?
Auf dem Bild:
01. Baby Walk-Overall aus reiner Bio-Merinowolle von disana*
02. Waben-Strickdecke aus Bio Merino-Wolle von disana*
03. Schlüttli aus 100% Bio-Baumwolle von Reiff*
04. Hose aus 100% Bio-Merinowolle von Reiff*
05. Der bugaboo Fox 3*
06. Nestchen von Liewood* aus 100% Bio-Baumwolle, Polsterung : 100% Polyester, Matratze : 100% Polyuretan
Was braucht man wirklich für eine nachhaltige Erstausstattung?
Was braucht man also wirklich – und wovon sollte man lieber die Finger lassen? Auch auf diese Frage habe ich bisher von jeder Person, der ich sie gestellt habe, eine andere Antwort bekommen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass es einfach nicht “die Wahrheit” gibt – weil jedes Baby nunmal einzigartig ist und individuelle Bedürfnisse hat. Und man vielleicht gar nicht daran umher kommt, bestimmte Dinge zu kaufen, die man dann doch nicht benötigt.
Start with Basics.
Trotzdem möchte ich versuchen, diese “Fehlkauf”- Liste so kurz wie möglich zu halten.
Bei mir hat der Nestbautrieb bisher aber auch nicht großartig eingesetzt und ein Kinderzimmer ist erstmal nicht geplant. Daher fällt es uns nicht besonders schwer, uns auf den Kauf der “Basics” zu konzentrieren. Und dies selbstverständlich gerne so nachhaltig wie möglich!
Da ich bisher noch nichts gekauft habe, kann ich leider hier auch keine Erfahrungswerte zu den vorgestellten Produkten, sondern lediglich meine bisherige Recherche mit euch teilen. Ich werde hier nach und nach einzelne Punkte ergänzen. Falls ihr schon Erfahrungen zu dem ein oder anderen Produkt gesammelt habt, lasst es mich gern in den Kommentaren, via Mail oder Instagram wissen!
Erstausstattung: Die Liste
Eine tolle Basis für die Erstellung unserer Erstausstattungs-Liste hat mir das Buch “Guter Hoffnung”* von Kareen Dannhauer, das ich von meiner Familie geschenkt bekommen habe, gegeben.
So bin ich auch auf den Podcast Hebammensalon aufmerksam geworden, den Kareen Dannhauer jeden Montag gemeinsam mit ihrer Hebammen-Kollegin Sissi Rasche aufnimmt. Allen, die gerne Podcasts hören, kann ich die Folge “Erstausstattung – Weniger ist mehr” wirklich ans Herz legen. Ansonsten geht’s hier zur Liste von Kareen Dannhauer und hier zu der von Sissi Rasche (inklusive Video)!
Selbstverständlich gibt’s noch jede Menge andere Listen zu dem Thema. Mal mehr, mal weniger ausführlich – vor allem bei der Anzahl der Baby-Kleidungsstücke variieren sie zum Teil stark. Ich denke, dass es bei dem Thema wichtig ist, sich zu fragen: Wie oft kann bzw. will ich waschen? Haben wir einen Trockner (ohnehin nur für bestimmte Teile geeignet)? Bekomme ich Dinge aus dem Freundeskreis oder der Familie gebraucht geschenkt oder geliehen? Usw. Im besten Fall klärt man das natürlich, bevor man (Neu-)Käufe tätigt. ;-)
Secondhand first?
Ich bin ja ohnehin ein großer Fan von Secondhand – und Vintage-Mode. Und auch bei Babybekleidung, Möbeln und Co. macht es sicherlich Sinn, zunächst zu schauen, ob es die gesuchten Dinge auch gebraucht gibt. Vor allem, weil die Kleidung so schnell wieder zu klein oder das Spielzeug fix uninteressant wird.
Aber das ist natürlich auch alles eine Frage der persönlichen Ressourcen – wie viel Zeit hat man für die Recherche? Gibt es evtl. Baby-Secondhand-Shops oder Flohmärkte in der Nähe, viel Angebot via ebay Kleinanzeigen oder nur die Option, online bei vinted & co. zu stöbern?
Im Zweifel lieber neu: Safety first!
Für fast jede Kategorie der Erstausstattung lohnt es sich wohl, zunächst secondhand zu schauen.
Nur bei einer Sache ist Vorsicht beim Second Hand Kauf geboten: Bei der Babyschale für’s Auto.
Hier ist es am besten, sich nur an gebrauchten Sitzen aus dem Bekanntenkreis zu bedienen: Denn im Freundeskreis oder in der Familie lässt sich die Vorgeschichte des gebrauchten Sitzes genauer erfragen. Das ist wichtig, weil sich auch schon bei leichten Unfällen ö.ä. feine Haarrisse gebildet haben können, die für das bloße Auge kaum sichtbar sind. Mehr Infos dazu gibt’s hier beim ADAC. Neue Kindersitze gibt’s zum Beispiel hier*, hier* oder hier*.
Babykleidung
Gerade für die Anfangszeit wird aufgrund der feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften des Materials Kleidung aus Wolle & Seide und Wolle empfohlen – egal ob Winter – oder Sommerbaby:
Denn am Anfang können Babys ihre Temperatur noch nicht selbst regulieren und das Material “hilft” dabei: im Sommer wirkt die Wolle kühlend, im Winter wärmend.
Wolle & Seide
Ganz wichtig bei dem Material ist hier die richtige Pflege:
Don’t wash me if you can:
Wollsachen müssen eigentlich nicht so oft gewaschen werden und es reicht, die Teile auszulüften. Bei Babykleidung und ggf. starken Verschmutzungen steht das Waschen aber wohl trotzdem öfter auf dem Programm ;-)
Special Care:
Dann ist es wichtig, ein Waschmittel speziell für Wolle zu nutzen. Bei Flecken hilft Gallseife: Direkt auf den Fleck geben, behutsam einreiben und anschließend in klarem Wasser Waschen. Es gibt übrigens auch vegane “Wie Gallseife” – habe ich allerdings noch nicht getestet.
Einfach mal hinlegen:
Da Wolle sich hängend verziehen kann, sollte sie nach dem Waschen liegend getrocknet werden. Im besten Fall: Kleidung in ein Handtuch einrollen und die Feuchtigkeit sanft ausdrücken, dann auf einem weiteren Tuch zum Trocknen ausbreiten. Und nicht in direkter Heizungsnähe oder der prallen Sonne.
Schöne Teile aus Wolle, Wollwalk und Wolle & Seide habe ich zum Beispiel bei diesen nachhaltigen Brands entdeckt:
People Wear Organic*
Engel Natur*
Disana*
Reiff*
Dilling*
Cosilana*
Living Crafts*
Hessnatur*
Hans Natur*
Pure pure by Bauer*
Iobio*
Manitober* (ab Größe 62)
minibär design*
Selana
Kidcat
Lilano*
Wollbody (u.a. Produkte mit Milchseide)
Kronjuwel Berlin
Jawoll Baby
Joha*
Bio Baumwolle
Nachhaltige Babymode aus Baumwolle:
Puri Organic*
Binki
Pigeon Organics*
The Simple Folk
Lana*
Tom & Jenny*
macarons
pitupi*
Sense Organics*
Dannie & Lilou
Accessoires
Strumpfhosen & Socken:
Ewers*
Mützen & Accessoires:
Pickapooh*
Nkith
Rent it!
Babykleidung mieten statt kaufen:
Relisa
Räubersachen
Kindby
Lütte leihen
Circos (Niederlande)
Gray Label (Niederlande)
Preloved
Babymode Secondhand: Online
Der Secondhand Online Babymode Klassiker ist wohl vinted (ehem. “Mamikreisel”) und auch bei ebay Kleinanzeigen gibt’s mit Glück schöne Teile direkt in der Umgebung. Beim Online-Kauf von Babykleidung habe ich bisher noch keine Erfahrungen gesammelt und habe noch keine Geheim-Tipps für die besten Such-Filter ;-) Werde aber mit Material, Style und bestimmten Marken (sowohl die oben aufgelisteten nachhaltigen Brands als auch etwas bekanntere, nicht unbedingt ganzheitlich nachhaltige Marken – Auflistung anbei) mein Glück versuchen. Zum Beispiel “Wolle Seide Body “ / “gerippt” etc. Falls ihr Tipps habt: Let me know! :-)
Weitere Second Hand Online Stores & Plattformen, die Babymode führen:
Kloop
Hannah Banana
momox *
Meine Marken für die Second Hand Liste:
Bei diesen Marken reichen mir die Informationen, die ich zum Thema Nachhaltigkeit bzw. faire Produktion auf den Websites gefunden habe nicht aus, um sie auf der Liste oben aufzuführen. Aber die meisten nutzen zumindest (teilweise) Bio-Materialien, machen ganz schöne Kollektionen – und sind vielleicht eine gute Inspiration, um online gebaucht nach Stücken der Brands zu suchen:
Garbo & Friends
Hust and Claire
Mole Little Norway
FRESK
Noppies
Organic by Feldman
Sanetta Pure
Lässig
Joha
mp
Petit Bateau
Fred‘s World by green cotton
Müsli by green cotton
Kinderwagen
Ob für’s Stadt- oder Landleben, die Wohnung im 4. Stock ohne Aufzug, einen Alltag mit oder ohne Auto – mittlerweile gibt’s für alle Bedürfnisse einen passenden Kinderwagen.
Ob Neukauf oder gebraucht: Im besten Fall kann man einen Wagen vor dem Kauf probefahren, um zum Beispiel die Höhe & Handhabung besser einschätzen zu können. Sollte die Entscheidung auf ein Modell aus nicht ökologischen Materialien fallen, ist hier ein Secondhandkauf nicht nur nachhaltiger, sondern auch für die Gesundheit besser: Denn wenn der Wagen schon einige Spaziergänge hinter sich hat und Einzelteile ggf. bereits gewaschen oder öfter gereinigt wurden, muss man sich um eventuelle giftige Ausdünstungen, die manchmal von neuen Modellen ausgehen, keine Gedanken machen.
Diese Hersteller von nachhaltigeren Kinderwagen habe ich bisher recherchiert:
(Die Definition von “nachhaltig” variiert hier teilweise stark: Während einige Hersteller bereits ganzheitlich nachhaltig agieren, sind es bei anderen erkennbare Ansätze, nachhaltige Materialien, Langlebigkeit, Austauschbarkeit der Einzelteile usw. Klickt euch am besten einfach mal durch ;-)
Alternative: Kinderwagen leihen.
Eine interessante Alternative zum Kauf: Bei strollme kann man sich Kinderwagen im Abo leihen. Hier ist es ratsam, vorher durchzurechnen, ob sich das Abo lohnt – wenn zum Beispiel weitere Kinder gewünscht sind, rechnet es sich wohl meist eher nicht.
… “Nachhaltige Erstausstattung” – to be continued!