“Der, die, das. Wer? Wie? Was? Wieso? Weshalb? Warum? Wer nicht fragt bleibt dumm! Tausend tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen. Manchmal muss man fragen, um sie zu versteh´n!”
Ob wir nun große Sesamstraßen-Fans sind oder nicht: das Lied kennen wir wohl alle und wissen, wie viel Wahrheit in dem Song steckt:
Wenn du etwas nicht weißt oder es nicht verstehst, frag’ einfach nach!
Und wenn die Antwort dir deine Frage nicht ausreichend erklärt: Frag weiter und bohr so lange nach, bis du es verstanden hast.
Kinder können Erwachsene mit ihren Fragen bis zur Weißglut treiben. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich zwei Dinge in meiner Kindheit einfach nicht begriffen und nach tausend Fragen ziemlich erschöpft einfach aufgehört habe, weitere Fragen zu den Themen zu stellen: Diese zwei Dinge waren die Börse und Prozentrechnung.
Irgendwann dann wird man Erwachsen und denkt, man weiß genug – manche denken sogar, sie wüssten alles (besser).
Man hört auf, gewisse Dinge zu hinterfragen. Die sind halt wie sie sind.
Tausend tolle Sachen, die gibt es jeden Tag zu sehen – ein Blick in deinen Social Media Account genügt – und ein Klick, um die tausend tollen Sachen bei dir vor die Füße geliefert zu bekommen.
Kinderarbeit und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie?
Ist halt so, produzieren doch eh alle gleich. Ist also ziemlich egal, wo du dein Zeug einkaufst.
Well, that’s what I thought til I was 24. And well – I was wrong!
Oh mein Gott, wie konnte das passieren?
Ratterte ich zuvor immer gerne all die schönen Ausreden in meinem Kopf rauf und runter, wieso ich das-und-das jetzt noch unbedingt in meinem Kleiderschrank brauchte oder wieso es voll okay sei, ein T-Shirt für 3 Euro zu kaufen, baßen mich die Gewissensbisse immer heftiger. Aber wieso eigentlich?
Ganz einfach: Während ich zuvor zwar auch Gewissensbisse beim fast wöchentlichen Kauf meiner Fast Fashion Pieces hatte, waren mir keine Alternativen zur Fast Fashion bekannt – zumindest keine, die meinen modischen Ansprüchen gerecht wurden.
Bei der Suche nach einem Thema für meine Bachelorarbeit googelte ich dann das Wort “Konsumsucht” und stieß auf diese Panel Diskussion…
… and i was like: “f*ck. Puhh… Ich möchte nicht so werden und so reden wie die meisten Teilnehmerinnen – oder bin und rede ich vielleicht schon so?” Prinzipiell war mir schon klar, dass ich mit meinem Kaufverhalten als “Konsumsüchtig” einstufbar wäre. Doch hätte mich das jemand vor laufender Kamera gefragt – hätte ich das auch so gesagt: “Klar, ich bin konsumsüchtig!”? Ich sagte mir selbst einfach mal “Ja, hättest du”.
Und schnurstracks öffnete ich ein neues Tab und tippte “Faire Mode” ein. Ganz ehrlich, ich fand viel Öko-Müll. Aber auch ein paar tolle Labels: Das erste, das mich wirklich überzeugte, war People Tree. Dann waren da noch Armed Angels, Hessnatur und Lanius. Die Liste wurde immer länger, wenig später kam mein erstes faires Teil bei mir zu Hause an und ich beschloss, meine Bachelorarbeit dem Thema “Fair Fashion” zu widmen.
That’s the story of how i met this blog!
So viel also dazu. Kommen wir nun aber zum Anlass dieses Artikels:
Zum heutigen Fashion Revolution Day haben wir Mädels vom #fairfashionsquad uns mal wieder zusammengetan und erzählen euch unsere ganz persönlichen Geschichten dazu, wie Fair Fashion in unser Leben trat und wieso wir die faire Mode nie wieder missen, sondern unterstützen wollen.
Warum ich also faire Mode feiere, oder:
WHY DO I SUPPORT FAIR FASHION?!
Weil es einfach keinen Grund gibt, das nicht zu tun!
Mittlerweile gibt’s so unglaublich viele gute Alternativen zum Fast Fashion Konsumwahn.
Fair Fashion ist super wichtig, um diesem Wahnsinn entgegenzuwirken. Mode soll uns allen schließlich gleichermaßen Spaß machen – den Designern, Produzenten und Trägern.
Am nachhaltigsten konsumiert man zwar überhaupt nicht, dicht gefolgt von Second Hand und Vintage Käufen – doch auch mit einem Neukauf von einem Fair Fashion Teil setzt man ein wichtiges Statement für eine bessere Modezukunft: Denn verglichen mit den Big Playern der Fast Fashion Welt sind selbst die großen Fair Fashion Brands nur ganz kleine Sternchen am Modehimmel.
Damit die Idee von Fair Fashion also langfristig eine Chance hat, ist unser Support gefragt.
Jeder faire Neukauf ist ein Step in genau diese Richtung! Bei Fair Fashion geht’s längst nicht mehr um Einschränkungen des eigenen Stils oder um Verzicht – sondern vielmehr darum, mit etwas mehr Bewusstsein an die Sache zu gehen. Der richtige Mix aus Fair Fashion, Vintage-Mode, Upcycling und Konzepten wie Kleidertauschparties und der Hamburger Kleiderei sind die Eckpfeiler für die Zukunft einer besseren Modeindustrie.
Das hyper langfristige Ziel ist natürlich, dass die Koexistenz von Fair Fashion und Fast Fashion Brands sich irgendwann auflöst, wir nur noch von “Mode” sprechen und damit tolle Fummel meinen, die unter fairen Bedingungen designed und produziert wurden.
Und um genau dieses Ziel irgendwann mal gemeinsam erreichen zu können, machen wir heute den ersten Schritt und stellen gemeinsam diese eine Frage:
Im Rahmen des Fashion Revolution Days sind wir nämlich alle dazu aufgerufen, unsere Klamotten auf links zu tragen oder das Schildchen herauszuziehen und ein Selfie davon zu machen. Anschließend das Bild mit der Marke und dem Hashtag #fashrev taggen und fragen: „#whomademyclothes?“ Das macht natürlich sehr viel Sinn bei Klamotten, von denen man überhaupt nicht weiß, wer sie gemacht hat: Also bei Fast Fashion Brands! Der perfekte Tag also, um mit vielen Fragen Druck auf die Brands auszuüben und sie um Antworten zu bitten; um wieder mehr Kind zu sein und Leute und Brands mit Fragen zu löchern und so lange nachzubohren, bis wir eine Antwort bekommen.
Let’s ask more questions! So now go out there, spread the word and take part in the fashion revolution!✌
… Noch Fragen?
Hier geht’s zu einem Fair Fashion Siegel Guide //Dass Fair Fashion nicht unbedingt was mit “teuer” zu tun hat, kannst du hier abchecken: Mit Fair Fashion Shirts ab 10€! // Und hier geht’s zu meinen Beiträgen zum Fashion Revolution Day mit noch mehr Infos zum Thema aus 2016 und 2015
#fairfashionsquad
Warum die anderen #FFS -Supergirls Fair Fashion supporten, könnt ihr jetzt auf ihren Blogs nachlesen. #mustread !
#wardroberevolution
Und noch ein fettes fettes Must Read für euch: Viele Slow Living & Fair Fashion Blogger haben sich zusammengetan, um ein E-Book voll mit Infos rund um’s Thema Wardrobe Revolution und Slow Fashion zu erstellen. Es ist einfach nur großartig geworden – Das Kunstkinder Mag und Stellamina haben all die Artikel in diese wunderschöne Form gegossen, die ihr ab Freitag hier herunterladen könnt. Vergessliche tragen sich lieber gleich in die E-Mail Liste ein und bekommen es automatisch am Freitag zugeschickt:
Toller Beitrag! Ernstes Thema mit so viel Sinn für Humor verpackt. Wenn da Fair Fashion keinen Spaß bringt, dann weiss ich es auch nicht.
Liebst, Bina
Bina von stryleTZ
Ohh vielen Dank, liebe Bina! <3